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Grußworte Norbert Hauser
Bürgerschaftliches Engagement Sie alle, die Sie heute zur Verleihung des Scene – Preises gekommen sind, wissen um die Bedeutung bürgerschaftlichen, ehrenamtlichen Engagements. Ohne dieses Engagement wären unsere Städte ärmer, ärmer an Ideen, ärmer an Momenten, sich zu Hause zu fühlen, ärmer an Erfolgserlebnissen. Bürgerschaftliches Engagement hat in Bad Godesberg im Großen wie im Kleinen Erfolge gefeiert und Niederlagen hinnehmen müssen. Vier Beispiele möchte ich Ihnen in aller Kürze in Erinnerung rufen. „Hände weg von Bad Godesberg“ lautete der Slogan, mit dem Bad Godesberg gegen die Eingemeindung kämpfte. Vergebens. Bad Godesberg wurde zu Bonn 2. Wat willste maache- Wat fott es, es fott.
Ein Jahr später, 1970, fiel der Startschuss für ein erfolgreiches bürgerschaftliches Engagement. Die B 9 sollte auf Bundesbahnniveau in einem Verkehrsband von 120 m Breite mitten durch Bad Godesberg geführt werden. Wat soll der Kwatsch, fragten die Godesberger und setzten durch, dass die Pläne in der Schublade verschwanden. Der Kampf für aber auch gegen den Bad Godesberger Straßentunnel begann. 29 Jahre später, 1999, feierten die Godesberger mit wenigen Ausnahmen die Einweihung ihres Straßen Tunnels. 1979 erklangen in der Rheinaue zur Bundesgartenschau zum ersten Mal die 23 Glocken unseres Carillons. Die Bundesgartenschau Die Bundesgartenschau war vorbei und – kenne mer net, bruche mer net, wohin domit – sollte das Carillon abgebaut und entsorgt werden. Godesberg wurde aktiv und das Carillon bekam seinen heutigen Platz im Stadtpark. Es kam in die Jahre, wurde renovierungsbedürftig und außerdem fehlten zu niveauvollem Spiel 5 Glocken. Mit öffentlichen Mitteln wurde die Spielerkabine renoviert und das Ergebnis bürgerschaftlichen Engagements, der Spendenaktion der Bürger.Bad.Godesberg, ermöglichte den Zukauf der 5 fehlenden Glocken. Süßer die Glocken nie klingen.
Der angekündigte Besuch einer jungen Dame ließ in diesem Jahr die Wellen hoch schlagen. Laurelle, eine Skulptur des spanischen Künstlers Jaume Plensa, auf den Bahnhofsvorplatz, ohne dass es den städtischen Haushalt auch nur einen Cent kosten sollte. Klimaschädlich sei sie. Der Denkmalschutz spreche dagegen. Und überhaupt, wie komme eigentlich die Stiftung für Kunst und Kultur e.V. dazu, ohne zu fragen ein solches Angebot zu machen? Sie liebe Frau Biller, haben ganz persönlich mit Ihren Mitgliedern der Kultur und Stadt – Scene durch Ihre großartige Unterstützung der Petition mit dazu beigetragen, dass Laurelle die Ankommenden und Abfahrenden tagein, tagaus begrüßt. Sie fragen, warum mit geschlossenen Augen? Nun, was würden Sie machen, wenn Sie von morgens bis abends auf ein trockenes Brunnenbecken blicken müss tagein, tagaus begrüßt. Sie fragen, warum mit geschlossenen Augen? Nun, was würden Sie machen, wenn Sie von morgens bis abends auf ein trockenes Brunnenbecken blicken müssten? Kunst und Kultur Godesberg KuKuG, Kulturbad Rüngsdorf, Bürger für Beethoven, Kunstverein Bad Godesberg , Theatergemeinde, Kulturcafé Heiderhof, der Heimat und Geschichtsverein… Viele wären noch zu nennen und vielenwäre noch dafür zu danken, dass abschließend beruhigt festgestellt werden kann: Et hätt noch emmer joot jejange!
Dr. Eckhard Fryer, Joachim Schäfer, Georg Wagner u. Frau Wagner
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Michael Tauchert,
der Preis ist dabei wie es sich für einen Kulturpreis gehört, selbst ein Kunstwerk für sich. Der Holz-Künstler Michael Tauchert wurde von der Scene beauftragt, die Preisskulptur zu gestalten, aus dem Ga vom 13.11.2024
Bad Godesberger Scene-Preis ..Warum?
Bad Godesberg war immer schon ein besonderer und viel beneideter Stadtbezirk am Rhein, im Wandel der Zeit, aber mit der Zeit gehend. Schätze müssen gepflegt und erhalten werden. Das Villenviertel strahlt in seiner alten Pracht, die kurfürstliche Zeile säumt den Blick zur Godesburg. Die Redoute lädt zu großen Festen, der Stadtpark erzählt mit seinen alten Bäumen Geschichten.
Die ersten blinden Flecken, die geschlossenen Türen der sanierungsbedürftigen Stadthalle, das Warten auf den Neubau des Kurfürstenbads, die Unfähigkeit einen großen Springbrunnen seiner Bestimmung zuzuführen! Und, ein sichtbarer dunkler Fleck, die Bad Godesberger City. Gestaltungslos. Ideenlos. Verslumt, da wo die Stadtreinigung nicht zuständig ist.
Nichts ist verloren was noch zu retten ist! Gute Ideen, viel Fleiß, kulturelles und ideelles Engagement, die Bad Godesberger Stadtgesellschaft hat den Kampf gegen die blinden Flecken bereits aufgenommen. Wunderbare Beispiele der Wiederentdeckung alter Schätze und der Fortführung oder Neuerung kultureller Schätze gibt es bereits vielfach. Mit dem Bad Godesberger Scene Preis wollen wir dieses Tun ehren!
Wer? …Einzelpersonen, Gesellschaften oder Initiativen, die mit ideellem Einsatz Bad Godesberger Leuchttürme nachhaltig wieder ins Bewusstsein und nach vorne gebracht haben und weiter daran wirken. Das können hervorragende Leistungen für die Wiederbelebung geschichtlich bedeutender Orte sein, der Erhalt und die Pflege von Denkmälern, die Schaffung von neuen kulturellen Begegnungsorten oder die künstlerische Gestaltung von Stadträumen. Wie Der dotierte Bad Godesberger Scene Preis wird regelmäßig von der Bad Godesberger Kultur und Stadt Scene e.V. vergeben. Vorschläge kommen aus der Bad Godesberger Stadtgesellschaft und können noch bis zum 15.10.24 ergänzt werden auch unter www.bad-godesberger-kultur-und-stadt-scene.de Eine berufene Jury wählt den oder die Preisträger aus.
Die Preisvergabe ist nur mit Unterstützung engagierter Sponsoren zu realisieren, die in besonderer Weise mit Bad Godesberg verbunden sind oder waren. Sie sind nicht Mitglied der Jury.
v.lks.o., Norbert Hauser, Wolfgang Biller mit Michael Tauchert, Sabine Mann
v.lks.u., Angela Biller u. Elisabeht E.Klövekorn, Dorle Miesala Gäste, Mathias Höhn
Bürger.Bad.Godesberg -Laudatio
Weil wir hier im Theater sind: Joachim Schäfer, einer der Gründer und bis vor kurzem Vorsitzender des Vereins Bürger.Bad.Godesberg, hat im Interview mit unserem Verein „Bad Godesberg Kultur und Stadt Scene“ mal erklärt, dass Lessings 1772 uraufgeführtes Drama „Emilia Galotti“ ihn schon als Schüler sehr beeindruckt habe. Es geht um die aufgeklärte Moral des Bürgertums gegen die Adelswillkür. Wie leben längst in einer Demokratie, die jedoch – heute vielleicht besonders – nur durch bürgerschaftlichen Einsatz wirklich lebt. Ein konstruktiver bürgerlicher Widerstandsgeist steht auch hinter dem 2017 gegründeten Verein Bürger.Bad.Godesberg. Mit entschiedener Betonung auf „konstruktiv“. Und noch ein kleiner Bezug zum Ort unserer heutigen Preisverleihung: In dem 2023 hier uraufgeführten Theaterstück „Hotel Bad Godesberg“ rief der ‚gefühlte‘ Bad Godesberger Ralf Reifenberg dazu auf, die denkmalgeschützte Stadthalle zu besetzen und überhaupt im Stadtbezirk mehr auf eigene Beine zu stellen und mit mehr Selbstbewusstsein gegenüber der Bonner Stadtverwaltung aufzutreten.
Die Bürger.Bad.Godesberg tun das – ganz konkret, und nicht nur mit Worten. Gründungsmotiv war die Schließung des Kurfürstenbades, dessen Neubau bekanntlich wieder mal vor Problemen steht. Gelungen ist in den vergangenen sieben Jahren allerdings eine Menge. Im Trinkpavillon an der Stadthalle kann man nicht nur vor Ort das Godesberger Heilwasser genießen, womit auch der vor fast genau vor 100 Jahren der Stadt Godesberg verliehene Titel „Bad“ wieder einen Sinn bekommt. Der Ende der 1960er Jahre erbaute Trinkpavillon ist nicht nur ein exemplarisches Dokument der damaligen Baukultur. Er hat sich dank der Initiative zu einem sehr lebendigen Kulturzentrum entwickelt mit Bürgergesprächen, Vorträgen, Lesungen, Konzerten, der originellen Reihe „Film plus“ und zahlreichen anderen Veranstaltungen. Das reicht – nur beispielsweise – vom Förderverein des Kleinen Theaters und den Schauspielfreunden bis zum Richard-Wagner-Verband.
Die Vernetzung mit zahlreichen Bonner Vereinen ist ein unschätzbares Verdienst neben der konkreten Instandsetzung und Pflege des Baudenkmals. Sicher ein absolutes Highlight für Bonn und die Region ist die Sanierung des Carillons, das 2023 neu eingeweiht wurde und seitdem wieder regelmäßig bespielt wird. Die Konstruktion dieses seit 1981 im Bad Godesberger Kurpark beheimateten Instruments ist europaweit einzigartig. Dass es nun wieder regelmäßig – häufig bespielt von dem Mathematiker und Glockenspieler Georg Wagner – seinen besonderen Klang entfalten kann, ist eine Bereicherung für die Musikwelt insgesamt.
Um die Musik hat sich der Verein ohnehin außerordentlich verdient gemacht. Genannt sei hier nur die beliebte Reihe „Musik im Park“. Kulturelle Vielfalt ist hier Programm. Vielfalt der Natur ebenfalls.
Ein neues Projekt sind die beiden Baumlehrpfade im Stadtpark, die nicht nur die Geschichte dieses Ensembles anschaulich machen, sondern auch eine Menge Wissen über das Leben der Pflanzen und ihre Leistung für unsere Umwelt vermitteln. Die Bürger.Bad.Godesberg sind eine lokale Institution mit einer sehr großen Reichweite und beispielhaft für das, was möglich ist, wenn ehrenamtliches Engagement sich verbindet mit hoher Sachkompetenz, tatkräftiger Begeisterung und einer ordentlichen Menge an Mut und Hartnäckigkeit. Stellvertretend für das ganze Team gilt unser Dank dem seit 2022 amtierenden Vorsitzenden Professor Dr. Eckard Freyer, der als Wirtschaftswissenschaftler und in verschiedenen Ehrenämtern für Zukunftskompetenz sorgt.
Elisabeth Einecke Klövekorn
Trinkpavillon Bad Godesberg